26. April 2017

Exkursion zum Thema „Euthanasie“ im Nationalsozialismus –Katharinenhof Großhennersdorf

Von 27. bis 30. März führten die Schüler der 9. Klassen jeweils eine eintägige Geschichtsexkursion, zum Thema Euthanasie, nach Großhennersdorf durch. Hierzu ein Bericht von Pauline Köhler (Klasse 9t)

Euthanasie ist definitiv ein interessantes Thema, von dem allerdings vor der Exkursion nur einige Schüler unserer Klasse etwas im Profilunterricht erfahren hatten. Ein Mitarbeiter der Hillerschen Villa gestaltete den Tag am Katharinenhof mit uns. Zuerst erfuhren wir Grundlegendes über den Hof und schauten uns das Hauptgebäude von außen an, sowie das Denkmal „Mund auf!“ für die Ermordeten Kinder und Jugendlichen durch die sogenannte Euthanasie, während des zweiten Weltkrieges.

Wir bekamen eine Karikatur gezeigt und sollten sie selbst interpretieren. Es ging darum, wie viel ein Mensch mit Behinderung am Tag an Geld braucht und im Vergleich eine gesunde Familie mit drei Kindern. Die Karikatur zeigte, dass der Betrag gleich hoch war. Sie wurde in der NS-Zeit als Propagandamittel eingesetzt, um die Ermordung von Behinderten zu legitimieren.

Danach gingen wir in eine Gaststätte, die sich in der Alten Bäckerei befindet. Wir hatten eine kurze Pause und machten dann mit einer Gruppenarbeit weiter. Eine Gruppe hatte Texte über einen Priester, der sich gegen die Euthanasie eingesetzt hat. Zwei weitere Gruppen beschäftigten sich mit einem Opfer der Euthanasie und eine mit einem Befürworter und NSDAP-Anhänger. Die letzte Gruppe hatte zwei Gedichte zu vergleichen, bei denen es um Meinungen und Taten für und gegen Euthanasie ging. Nach der Bearbeitung der Texte in den Gruppen sollten wir unsere Ergebnisse vorstellen und der Klasse einen Überblick verschaffen. Die Gruppenarbeit wurde im Nachhinein von der Klasse als effektiv und interessant eingeschätzt.

Anschließend sahen wir den Film „Tu deinen Mund auf für die Schwachen“. Man erfuhr viel über den Katharinenhof während der NS-Zeit, das Schicksal der Schwestern Helene und Alexandra von Gersdorf und auch einiges über den Katharinenhof heute.

Anschließend hatten wir Mittagspause und die Möglichkeit in dem Speiseraum, der auf dem Hof befindlichen Werkstatt für behinderte Menschen zu essen. Anschließend werteten wir den Film und den gesamten Tag am Katharinenhof aus und führten ein Gespräch, in dem es unter anderem um Abtreibung ging. Wie kann man damit umgehen, wenn man erfährt, dass bei einer Schwangerschaft das hohe Risiko einer Behinderung für das Kind besteht? Es kam zu ernsthaften Diskussionen und Meinungsäußerungen.

Im Großen und Ganzen war die Klasse zufrieden mit der Exkursion. Der einzige Wunsch der aufkam war, mit den Menschen am Katharinenhof in Kontakt zu kommen. Der Ausflug nach Großhennersdorf wurde als lehrreich und interessant beschrieben, was darauf schließen lässt, dass die Klasse ihn gut fand und noch einmal machen würde.

 

Diana Wagner

Redakteurin